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    Das Grab des Amenemhet (BH 2)

    Grabinhaber und Architektur

    Die Grabstätte Amenemhets gehört zur Nordgruppe, sie ist als eine der Jüngsten zur Zeit der 12. Dynastie in Form des 3. Typus erbaut worden. Amenemhet wird in seinem Grab als „Großes Oberhaupt des Gazellengaus“ und „Großer Kommandant“ dieses Gaus betitelt, er war verheiratet mit Hetepet, erwähnt wird zudem ein Sohn namens Chnumhotep. Amenemhets Tätigkeit als Vorsteher des 16. Gaus lässt sich zeitlich gut fassen, sie reicht mindestens vom 18. bis in das 43. Regierungsjahr des Pharao Sesostris I.

    Auf seine Grabanlage hin führt ein teilweise noch erhaltener, schlichter Aufweg, der auf die Vorkammer trifft, welche von zwei Pfeilern gestützt wird. Der quadratische Hauptraum misst 11,6 m bei 6,6 m Deckenhöhe. Insgesamt vier 16-kantige, zu Paaren gruppierte Säulen, säumen den Mittelgang des Grabes. An dessen hinteren Wand befindet sich die Kultnische, in der Überreste der Statuen des Grabinhabers und seiner Frau erhalten geblieben sind. Die Grabschächte (zwei an der Zahl) liegen vor der Südwand. Die Decke spannt sich in drei Bögen über die Hauptkammer.

    Eine Besonderheit stellt der Eingang zur großen Kammer dar: Auf den Türpfosten und in deren Inneren ist die Biographie Amenemhets niedergeschrieben. Seine Dienste für den Pharao, sowie seine tadellose Regentschaft des Gazellengaus werden besonders herausgestellt; die angeführten Daten erlauben eine klare zeitliche Einordnung des Fürsten.

    Bildprogramm

    Die bogenförmigen Deckenabschnitte sind alle mit einem hell- und beigefarbenen Schachbrettmuster bemalt, das eine Bespannung aus Schilfmatten nachahmt, mittig ziert ein breiter, mit Schriftzeichen verzierter Balken die Decke.

    Die Wand der Westseite wird durch die Eingangstür in zwei Abschnitte unterteilt. Der südliche zeigt in acht Registern zunächst den Anbau und die Herstellung von Wein, den Fang von Vögeln und Fischen sowie die Aufbewahrung von Lebensmitteln und deren Zubereitung. Darunter wird zentral Amenemhet mit seiner Frau in einer Scheintür, sitzend vor einem Opfertisch abgebildet. Diese Hauptszene wird gerahmt von Dienerinnen, die Kosmetikartikel herbeibringen, Musikern, Bäckern und Rinderhirten. Nördlich des Zugangs werden Handwerker bei ihren Tätigkeiten abgebildet, darunter Schuster, Schreiner, Töpfer und Goldschmiede; auch Feldarbeiten in Bezug auf Flachs und Getreide schmücken diesen Wandabschnitt.

    Die Nordwand zeigt in ihrem oberen Bereich die Jagd auf Wüstentiere mit Hilfe einer netzartigen Umzäunung. Darunter ist der Transport der Kultstatue Amenemhets in ihrem Schrein dargestellt, begleitet von Gabenträgern, Tänzern und Priestern. Die restlichen Szenen der Wand zeugen vom Reichtum des Gazellengaus: Tierherden ziehen vorüber, Diener füllen Speicher und tragen üppige Speisen und Jagdbeute, Schreiber registrieren alles. Am hinteren Wandende ist großformatig der Grabherr selbst abgebildet, stehend mit seinem Amtsstab, begleitet von zwei Jagdhunden. Ein Schreiber vor ihm hat auf einer Tafel die Zählung der Viehbestände notiert; hinter dem Fürst befinden sich Vorräte sowie fünf Bewaffnete.

    Die rückwärtige Ostwand wird von der großen Kultnische dominiert, diese wird dekorativ von bunten Farbbändern gerahmt und von Inschriftenzeilen allseitig umschlossen. Die Motive der Wand sind, von oben nach unten: In drei Registern 59 Paare Ringer, zwei Register Schlachtszenen mit einer Festung sowie ein großformatiges Register mit sechs Booten, welche die kultische Abydosfahrt unternehmen. Die Nische selbst ist ebenfalls ausgemalt, ihre Decke weist das gleiche Dekor auf wie die des Hauptraums. In der quadratischen Nische stehen drei Statuen, die recht gut erhalten sind, ihre Gesichter wurden jedoch zerstört. Das zentrale, größte Standbild stellt Amenemhet selbst dar, hinter ihm sind, ihn flankierend, die Abbilder seiner Frau und Mutter aufgestellt.

    Die Südwand widmet sich der Versorgung des verstorbenen Paares. Amenemhet und seine Gattin Hetepet werden an den gegenüberliegenden Enden der Wand jeweils einzeln vor reich gefüllten Gabentischen sitzend dargestellt. Diener bringen weitere Opfer herbei und schlachten Rinder, auch Priester sind Teil der Szenerie. In Listenform werden im oberen Wandabschnitt sämtliche Gaben aufgeführt. Die Darstellung, die sich auf Grabherrn bezieht, nimmt dabei etwa doppelt so viel Raum ein wie die seiner Frau.

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